„Denn schließlich war das ganze Volk hingerissen
von seiner Botschaft.“
Welch eine Bedrohung für das fromme Establishment!
Die Tempelreinigung –
endlich ist er wieder sauber!
„Mein Haus wird ein Gebetshaus für alle Völker sein.
Ihr jedoch benutzt es nur,
um euren schäbigen Profit zu machen.“
Ein Radikaler räumt auf –
geht der Sache auf den Grund –
packt das Übel bei der Wurzel –
und reißt sie aus.
Wenn der Glaube zum Geschäft verkommt –
So, als ob wir mit Gott Handel treiben könnten!
Wie ich dir, Gott,
so du mir, Gott.
Habe ich dir nicht oft genug geopfert, Gott?
Oft genug zu dir gebetet,
für dich gefastet,
den Armen gespendet?
„Ich danke dir, Gott,
dass ich nicht bin wie die anderen Leute,
Räuber, Betrüger, Ehebrecher
oder wie dieser Zöllner.“
Gottvertrauen ist kein Produkt der Zahlungsmoral.
Die Tempelreinigung muss in den Köpfen beginnen.
Und in den Herzen.
Sonst ist kein Platz da für den Glauben,
für das Vertrauen in die Güte Gottes.
Ein Radikaler räumt auf,
bedroht die scheinbar Sicheren
in ihrem Sicherheitsbedürfnis,
wird für sie zum Sicherheitsrisiko.
„Und sie suchten nach einer Möglichkeit,
Jesus aus dem Weg zu räumen.“
Seine Passion war die logische Konsequenz.
Entweder wir oder er, dachten sie.
Dabei ging es ihm bei allem nur
um ihr Leben,
um ihre Zukunft,
um ihren Glauben.
Um so bleiben zu können, wie sie waren,
mussten sie ihn ablehnen,
zerstören,
töten.
Um diese Konsequenz hat Jesus gewusst!
Deshalb hat er bis in seinen Tod hinein
gegen sie angehofft und angebetet,
weil er nicht wollte,
dass sie so bleiben mussten,
wie sie waren.
„Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Nicht ohne Erfolg.
„Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen.“
Bekannte der römische Hauptmann unter dem Kreuz.
Und seither viele, viele Menschen.
Sein Leiden war nicht umsonst,
sondern hat die Welt verändert.
Ursache dafür war seine Passion –
sein leidenschaftlicher Glaube,
der ihm half,
sein Ziel mit jeder Faser seines Körpers,
mit all seinen Sinnen zu verfolgen.
Ihm sollen wir folgen.
Seine Passion soll uns Vorbild sein,
nicht so sehr sein Leiden,
als vielmehr seine Leidenschaft des Glaubens.
Als Menschen,
die leidenschaftlich für ihren Glauben eintreten.
Die nicht zu allem ja und Amen sagen.
Die mit allen ihren Sinnen sich hineinbegeben
in den Freiraum der Gottesliebe
und des Gottvertrauens.
Denen man abspürt,
was sie erfüllt,
weil sie es nicht verborgen halten können
und wollen.
Menschen,
deren Leidenschaft des Glaubens
das Leben ihrer Mitmenschen mit Licht erfüllt
und mit Ermutigung,
und mit Hoffnung,
selbst dann,
wenn ihnen die Leidenschaft des Glaubens
Leiden schafft,
gerade auch dann,
wenn sie sich im Vertrauen auf Gott
für mehr Frieden und Gerechtigkeit für alle
und für die Bewahrung der Schöpfung Gottes einsetzen.
Die Leiden schafft,
weil Menschen,
die an andere denken,
eine Bedrohung sind,
eine Bedrohung für diejenigen,
die nur an sich selbst denken,
die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wollen.
Unser Glaube braucht
unsere Leidenschaft.
Dann werden ihm
ungeahnte Türen offen stehen.