Elia aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter. Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb. 1. Könige 19,4ff
Nicht Männer mit Flügeln – oder Frauen?
Begegnung auf der Grenze zwischen Mensch und Gott
Engel – Immanuel – Gott mit uns
Gott für uns, für dich und mich
Dem Schlafenden die Hand liebevoll auf den Arm legend
durch Berührung Nähe schenkend
Diese Berührung, sie hebt die Einsamkeit auf
und den Einsamen.
Zärtlich lockend
Steh auf und iss!
Ich bin müde!
Ich will nicht mehr – Ich kann nicht mehr!
Stärke dich – Schlafen kannst du dann immer noch!
Dich ausruhen – zur Ruhe kommen
Es tut gut, dass da bist
Dass du dich durch meine Zurückweisung
nicht abweisen lässt
Verständnis für mich zeigst
und mich lässt, ohne mich los zu lassen.
Du sagst, dass der Schlaf es gut mit mir meint
Nicht immer
Aber jetzt schon, wo du da bist
Spüre ich
Wie er mich wie mit schwarzen Flügeln zudeckt
Wie er mich in sich birgt,
mich in mich selbst hineinsinken lässt
Tief und fest und sicher – Weil du da bist.
Steh auf und iss!
Schon wieder?
Ich kann nicht aufstehen. – Mir fehlt die Kraft dazu.
Und der Mut.
Iss!
Wozu?
Du hast noch einen weiten Weg vor dir.
Ich, glaubst du das wirklich? – Einen weiten Weg?
Dass du mir das zutraust, das tut mir gut.
Schon lange hat niemand mehr so mit mir gesprochen.
Mich so angerührt
Du bist für mich wie ein Licht,
das Gestalt gewinnt
Lichtgestalt meiner Hoffnung
Es schmeckt gut, dein Brot.
Ich will, dass es mich stärkt
Dass du mich stärkst durch das Brot
Und das Wasser im Krug
Brot und Wasser – Wirkweisen deines Beistands
Ich spüre, dass ich wieder zu Kräften komme
Wage, wieder nach vorne zu schauen
Wer bist du?
Der, der einmal gesagt hat, du wärst der,
der da sein wird – für mich
wenn ich dich brauche
der mich atmen lässt, – mir den Weg weist,
schützend über mir, – stützend hinter mir,
wehrend vor mir – tragend unter mir
Du hast viele tausend Weisen
Mich zu retten aus dem,
was mir Tod bringt
Jetzt weiß ich es: Deine guten Mächte sind meine Engel
du selbst bist es – Gott – Jahwe
In deiner bergenden Liebe
Unter den Flügeln deiner Geborgenheit
Finde ich Zuflucht
Mein Leben lang
Deshalb warte ich getrost, was kommen mag.
Denn du bist bei mir am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag