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Der Katechismus der 5 Finger

Der Versuch, mit einem einfachen Bild die badische Katechismusfrage „Was ist die evangelische Kirche?“ für Konfis einprägsam zu beantworten (unter Hinzunahme des reformatiorischen „sola gratia“)

Es geht um unsere persönliche Frömmigkeit, die aber nicht für sich leben und sich für sich entwickeln kann, sondern die einen festen Rahmen braucht und hat:

die Gemeinschaft der Glaubenden,

die sich gegenseitig hält,

stützt,

weiterhilft,

die sich miteinander vernetzt

und aus dem Wechselspiel von Geben und Nehmen heraus lebt.

Paulus hat diese Gemeinschaft einmal verglichen mit einem Leib mit vielen Gliedern, die sich gegenseitig gerade auch in ihrer Verschiedenheit, um ihrer Verschiedenheit wegen zum Leben brauchen – gleichsam als Organismus, in dem jeder und jede seinen/ihren Platz hat und gebraucht wird. Dieser Organismus für uns vor Ort als Teil eines weltweiten Organismus ist unsere Gemeinde, in der jeder und jede von uns seinen/ihren Platz hat und gebraucht wird.

Um zu funktionieren, bedarf jedoch jeder Organismus auch der Organisation. (Hierbei geht es nicht um die Organisation „Kirche“, sondern um das, was die Kirche „innerlich“ organisiert!)

Wer organisiert uns als Gemeinde? Wer hält unsere Gemeinschaft zusammen?

Hierzu das Bild von der Hand und den 5 Fingern:

Der Daumen ist der einzige Finger, der mit den übrigen Fingern eine direkte Verbindung herstellen kann und sie auch alle miteinander in Verbindung bringen und halten kann.

Er symbolisiert „Gemeinschaft“, weil er Gemeinschaft unter den Fingern herzustellen in der Lage ist..

Was sind, gemeindetheologisch gesprochen, die unsere Gemeinschaft (= der Daumen) organisierenden Grundelemente?

Die Bibel als einzige Richtschnur (= Zeigefinger),

Jesus Christus als alleiniger Herr (= Mittelfinger),

allein der Glaube (= Ringfinger)

und allein aus Gnade (= kleiner Finger).

Und die Verbindung mit allen zusammen ist nur möglich durch Gemeinschaft (= Daumen!).

Anhand dieses Bildes lassen sich dann die einzelnen 5 Elemente – Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden – Bibel als Richtschnur – Jesus Christus als der Herr der Kirche – Rechtfertigung aus dem Glauben – allein aus Gnade inhaltlich besprechen.

Aus dem Katechismus für die evangelisch-protestantische Kirche in Baden vom 17. Mai 1928

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