* Präludium (mit Einzug)
* Begrüßung
Liebe Gemeinde, ich heiße Sie zu diesem Jubiläums-Gottesdienst heute auch im Namen des Ältestenkreises der XX-Gemeinde ganz herzlich in unserer YY-Kirche willkommen, heute vor allem die goldenen, diamantenen und eisernen KonfirmandInnen. Vor 50 Jahren wurden hier von Pfr. XYZ xxx Konfirmandinen und xxx Konfirmanden konfirmiert. Ganz herzlich begrüßen wir heute auch xx Konfirmandinnen und xx Konfirmanden, die ebenfalls vor 50 Jahren am anderen Orten konfirmiert wurden und heute gemeinsam mit uns hier ihr Goldenes Konfirmationsjubiläum feiern.
Uns allen wünsche ich einen fröhlichen und gesegneten Gottesdienst.
* Lied EG 449, 1.2.4 „Die güldne Sonne“
* Votum – Gruß – Psalm 23 (gemeinsam!)
* Gloria
* Gebet
Allmächtiger und barmherziger Gott,
Wir haben uns in Deinem Haus versammelt, um miteinander Gottesdienst zu feiern, zu singen, zu beten und auf Dein Wort zu hören.
Manche unter uns tun dies mit ganz besonderer Freude und Dankbarkeit. Sie feiern heute das Jubiläum ihrer goldenen, diamantenen oder eisernen Konfirmation – ein besonderer Anlass, um sich gemeinsam in der Kirche wieder zu treffen, in der sie einst eingesegnet wurden, oder um sich mit anderen zusammen der eigenen Einsegnung zu erinnern, falls diese nicht hier stattgefunden hat.
Manche von denen sind heute nicht da; die einen, weil es ihnen aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war, zu kommen; andere, weil ihr Leben einen anderen Verlauf genommen hat; und wieder andere, weil sie Dir in der Ewigkeit jetzt näher sind als uns. Wir bitten Dich nun voller Vertrauen auf Deine Güte und Barmherzigkeit: Sammle unsere Gedanken und segne alles Reden und Hören, Singen und Beten und alles, was wir in diesem Gottesdienst in Deinem Namen tun. Dir sei Ehre in Ewigkeit. AMEN
* Lied EG 179,1 „Allein Gott in der Höh sei Ehr“
* Lesung aus Johannes 10
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht, denn er ist ein Mietling und kümmert sich nicht um die Schafe. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen. Und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Halleluja!
* Halleluja
* Opfer ankündigen
* Lied 302, 1.2.8 „Du meine Seele singe“
* Predigt Ps 91,11
„Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Liebe Festgemeinde! Liebe JubilarInnen!
Was hat sich nicht alles verändert seit damals in der Zeit, als Ihr konfirmiert worden seid!
Ihr seid damals miteinander zur Schule gegangen. Habt Euch gekannt, habt Eure Freundschaften gepflegt; habt gewiss auch immer wieder auf Euren Konfirmator geschimpft, weil er Euch wieder einmal zu viel zum Auswendiglernen aufgegeben hatte. Dann Eure Konfirmation, Ihr aufgeregt, in ungewohntem Festtagsgewand. Und dann habt Ihr Euren Konfirmandenspruch bekommen, dessen tiefere Bedeutung vielleicht manchen erst viel später in ihrem Leben aufgegangen ist, seid eingesegnet worden und habt dann zum ersten Mal beim Abendmahl der Erwachsenen mitfeiern dürfen.
Und dann hat sich Euer Leben weiterentwickelt, habt Ihr Euch verändert, habt einen Beruf erlernt, vielleicht geheiratet und Kinder bekommen und seid nun mittlerweile Groß- oder gar Urgroßeltern. Oder Ihr habt in anderer Weise Erfüllung in Eurem Leben gefunden. Ihr habt Höhen erlebt und Tiefen, Fröhliches und Trauriges. Ihr habt Euer Leben und Euer Leben hat Euch geprägt.
Und nun seht Ihr Euch heute wieder, manche nach langer Zeit zum ersten Mal. Vielleicht habt Ihr Euch auf den ersten Blick gar nicht mehr erkannt oder den Namen vergessen oder sogar, dass der oder die auch dazu gehört hatte damals. Manche Erinnerung wird heute wieder wach werden durch die Erinnerungen, die Ihr im Laufe dieses Tages miteinander austauschen werdet. Manche werden Euch heute fehlen oder gar schmerzlich von Euch vermisst.
Vieles hat sich seither verändert, bei Euch, hier bei uns in Eurer Gemeinde:
Bei all dem Wandel über diese lange Zeit hinweg ist zumindest eines gleich geblieben, die Zusage Gottes, die Euch damals bei Eurer Konfirmation unter Handauflegung zugesprochen worden ist und die der Beter des 91. Psalm in die bekannten Worte gefasst hat:
„Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Nun ist das ja so eine Sache mit den Engeln! In den letzten 20 Jahren erlebt unsere ach so aufgeklärten und vernünftigen bundesdeutschen Gesellschaft eine wahre Engel-Renaissance. Das Bücherangebot über „Engel“ ist immens. Jedem seine eigene Engelserfahrung! „50 Engel für das Jahr“. Man schenkt sich Engel zum Aufstellen oder an die Decke Hängen und als besonderer Clou wird uns an der Kasse von Schreibwarengeschäften „Ihr persönlicher Schutzengel“ angeboten, eine kleine Tonfigur mit dem Zertifikat: Ab heute gehört bis in Ewigkeit dieser Schutzengel …. – dort kann man dann den Namen dessen eintragen, dem er von jetzt bis in Ewigkeit gehört. Der Handel mit den Engeln boomt!
Wenn ich Menschen frage, ob sie an Engel glauben, antworten die meisten recht schnell: „Ja, selbstverständlich, glaube ich an Engel.“ Wenn ich dieselben Menschen dann aber frage, ob sie an Gott glauben, meinen viele von ihnen: „Wissen Sie, Herr Pfarrer, das ist eine ganz schwierige Frage.“
An Engel zu glauben ist offensichtlich einfacher als an Gott.
„Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist gebe dir seine Gnade, Schutz und Schirm vor allem Argen, Kraft und Hilfe zu allem Guten, um unseres einigen Erlösers Jesu Christi Willen.“
So oder ganz ähnlich lautete der Segen, der damals bei Eurer Konfirmation über Euch gesprochen worden ist. Da ist ja eigentlich von Engeln nicht die Rede. Sondern von Gott, von seiner Gnade, von seinem Schutz und Schirm, von seiner Kraft und Hilfe. Die Initiative liegt allein bei Gott. Er ist und bleibt der an uns Handelnde.
Aber bei diesem Handeln an uns bedient sich Gott jedem und allem, was zu seiner Schöpfung gehört, was ihm zu diesem Zweck, an uns zu handeln, dienlich sein kann. Das können dann Menschen sein, die Dich aufrichten oder trösten oder wieder auf den rechten Weg bringen, oder Erfahrungen, Lichtblicke, Töne, Empfindungen, eine Umarmung, ein Regenbogen oder ein Sonnenuntergang, eine hilfreiche Idee oder ein wegweisendes Wort, das Zur-Ruhe-Kommen in Gebet oder Meditation – alles Wirkweisen Gottes, derer er sich bedient, um hineinzuwirken in unser Leben.
„Er weiß viel tausend Weisen, zu retten aus dem Tod, ernährt und gibet Speisen zur Zeit der Hungersnot.“ EG 302,5
Oder Bonhoeffers bekannter Spruch:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Die Bibel hat für diese Wirkweisen Gottes, seine guten Mächte, mit denen er uns umgibt, das Bild des „Engels“.
Und deshalb dichtete Rudolf Otto Wiemer mit Recht.
„Es müssen nicht Männer mit Flügel sein, die Engel“. Engel – die Wirkweisen Gottes in unserem Leben.
„Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Daran werden wir alle, wirst Du heute an Deinem Konfirmationsjubiläum erinnert: Gott hat dir zugesagt, dass er dich behüten wird auf allen deinen Wegen, egal was kommen wird. Wohlgemerkt, das heißt nicht, dass dir nie etwas Schlechtes oder Schlimmes passieren wird, sondern dass Du in all den Höhen und Tiefen Deines Lebens begleitet und gestärkt bleibst durch den, dem du dein Leben verdankst, der es dir erhalten hat bis heute und der es dir auch erhalten wird bis hinein in seine Ewigkeit.
Vielleicht werdet Ihr mir rückblickend auf die Jahre seit Eurer Konfirmation bestätigen können, dass ihr in ganz unterschiedlicher Weise „seine Engel“, seine so verstandene Begleitung und Stärkung immer wieder sehr wohl habt erleben dürfen, oftmals gerade dort, wo Euch das Leben schwer geworden ist.
Heute, in diesem Gottesdienst ist der Moment, an dem Euch dieser, sein Segen erneut zugesprochen wird, an dem Ihr Euch erneut zu ihm bekennen könnt.
„Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Aber das werden wir nur spüren und erkennen können, wenn wir das zulassen, dass er uns behütet auf allen unseren Wegen, es zulassen, indem wir an ihn glauben und ihm vertrauen. Amen
* Lied EG 321, 1-3 „Nun danket alle Gott“
* Anrede
Bevor wir uns den lebenden JubelkonfirmandInnen zuwenden, lasst uns der Verstorbenen gedenken, indem wir uns an ihre Namen erinnern, für sie beten und für sie eine Kerze entzünden: (die Kerzen könnten Konfis vor dem Altar entzünden)
(aufstehen und Namen verlesen, Kerzen anzünden)
* Gebet
Du Gott des Lebens,
bei Dir bleibt unser Leben bewahrt, auch nach dem Tod.
Vor Deinem Angesicht gedenken wir unserer verstorbenen MitkonfirmandenInnen und Konfirmatoren.
Wir danken Dir für jedes Stück Wegs, das wir gemeinsam mit ihnen zurückgelegt haben, und wissen Sie jetzt in Deiner Liebe wohl geborgen. In der Erinnerung fühlen wir uns ihnen jetzt ganz besonders verbunden. Amen
Liebe JubelkonfirmandInnen!
Am heutigen Tag seid Ihr in besonderer Weise dazu eingeladen, Euch daran zu erinnern, dass Ihr durch die Taufe zu Gott gehört.
Was das konkret bedeutet, was Gott Euch damit schenkt und was er von Euch erwartet, das versteht Ihr heute gewiss besser als damals am Tage Eurer Konfirmation. In vielen Situationen musste sich Euer Glaube bewähren und bekam dadurch die Gelegenheit zu wachsen und zu reifen.
Möge Euch Gott auf Eurem weiteren Lebensweg in jenem Bekenntnis bestärken, das Ihr bei Eurer Konfirmation gesprochen habt, und das wir nun als Gemeinde mit Euch gemeinsam bekennen:
* Credo
Liebe JubelkonfirmandInnen!
Ihr habt Euch nun mit uns zusammen zum christlichen Glauben bekannt. Dieses Bekenntnis zum dreieinigen Gott verbindet uns mit der weltweiten Christenheit hinweg über alle Grenzen von Konfessionen, Ort und Zeit.
Der lebendige Gott, den dieses Bekenntnis bezeugt, hat Euch durch die Taufe in die Gemeinschaft seiner Kirche hinein genommen. Bei Eurer Konfirmation habt Ihr damals öffentlich bestätigt, dass Ihr zu ihm gehören wollt. In all den Jahren bis hierher habt Ihr in ganz unterschiedlicher Weise erfahren, wie viel Euch Euer Glaube bedeutet und wert ist.
Und so frage ich Euch nun vor Gott und der hier anwesenden Gemeinde: Wollt Ihr auch weiterhin unterwegs sein auf diesem Weg, der auf Gott zu führt? Wollt Ihr auch weiterhin in diesem Glauben wachsen und reifen? Wollt Ihr auch weiterhin in Wort und Tat Jesus Christus als den Herrn Eures Lebens bezeugen und ihm nachfolgen, so sprecht jetzt gemeinsam: „Ja, mit Gottes Hilfe!“
* Fürbitte
Liebe Gemeinde,
lasst uns für unsere JubilarInnen beten:
Barmherziger Gott!
Wir danken Dir, dass wir zu Dir kommen dürfen mit allem, was unser Herz bewegt. Wir loben und preisen Dich für Deine Liebe, der wir unsere Jubilare heute anbefehlen dürfen. Stärke und bewahre sie in ihrem Glauben. Öffne ihnen die Augen für Dein Handeln in ihrem Leben. Brich verhärtete Herzen auf und mache frei die bei und in sich Gefangenen. Hilf, Vergangenes loszulassen und mutig zuzugehen auf das, was kommt. Weise dort, wo es nötig ist, den Weg für einen neuen Anfang mit Dir. Führe und leite Du sie und uns alle durch die Kraft Deines Heiligen Geistes.
Amen
* Segnung
Liebe JubilarInnen!
Was wir für Euch erbeten haben, das soll Euch im Segen nun ganz persönlich zugesprochen werden. (Segnung für alle gemeinsam!)
* Musik
* Abendmahlsliturgie (eventuell nach Herrenhuter Art mit Durchreichen von Brotteller und Kelch an den Sitzplätzen)
* Schlussgebet mit Kyrie
Pfr.: Lieber Gott,
wir danken Dir für die Fülle der Geschenke, die Du in unser Leben legst, für die Größe der Aufgaben, mit denen Du uns betraust, für Dein Wort und Sakrament, mit denen Du uns zurüstest und stärkst für all unser Denken, Reden und Tun.
Ä Wir beten für alle diejenigen, die heute an diesem Festgottesdienst nicht haben teilnehmen können, aus welchen Gründen auch immer.
Ä Wir beten für alle die Menschen, die sich nicht mehr an ihre Konfirmation erinnern wollen. Hilf ihnen zurück auf den Weg des Glaubens. Wir rufen zu dir:
Ä Wir beten für die Menschen in unserer Gemeinde, denen Trauriges widerfahren ist, die Trost suchen oder unter ihrer Einsamkeit leiden. Zeige uns ihre Türen und schenke ihnen die Gewissheit, dass sie sich in und mit allem bei Dir geborgen wissen dürfen.
Ä Wir beten für die all die Menschen, die unter den Folgen von Armut, Ungerechtigkeit, Krieg, Heimatlosigkeit oder Unterdrückung auf der Welt zu leiden haben. Mach du sie frei davon und lass uns ihnen ermutigende Zeugen der Hoffnung sein. Wir rufen zu dir:
Pfr.: Gib uns Einsicht und die Weisheit, unsere Grenzen zu akzeptieren und die stete Bereitschaft, der Erhaltung Deiner gesamten Schöpfung zu diene.
Auf dich hoffen wir. Du hast dich treu erwiesen. Dir vertrauen wir uns an. Bleibe bei uns, jetzt und allezeit.
Amen
* Lied EG 331, 1.2.10 „Großer Gott“
* Abkündigungen
* Segen
* Postludium