Selig sind, die Frieden schaffen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Mt 5,9
Bei einem Sing-Workshop mit Daniela Sauter de Beltré hatte die Konfigruppe 2014/2015 der Stadtkirche Emmendingen die Aufgabe, für ihre Konfirmation mit ihr gemeinsam einen Text zu einem von ihnen selbstgewählten Thema auf die Melodie eines aktuellen Hits zu verfassen. Ich hatte mich meinerseits dazu verpflichtet, zu diesem Text die Konfirmationspredigt zu halten.
Refrain 1: Bei Frieden hat man Spaß, Freude und Vertrau’n / bei Kriegen dürfen wir niemals nur zuschau’n / wir wollen doch alle auf die Liebe bau’n / Frieden auf der Welt ist uns wichtig. / Krieg will niemand, denn der ist nie richtig / wir wollen Frieden auf der Welt, / Frieden auf der Welt!.
Diese Welt ist kalt und leer / doch irgendwann gibt es keinen Krieg mehr / und dieser Traum ist noch lang nicht wahr / unendlich lange Zeit vergeht / bis jeder wirklich jeden versteht / doch es heißt: die Hoffnung stirbt niemals.
Refrain 2: Gut ist, wenn wir Frieden schaffen, alle zusamm’n / Frieden auf der Welt wünscht sich jedermann / Doch manchmal ist es schwer, weil man’s nicht immer kann / Frieden ist das, was jeder braucht / Jeder will Frieden, du doch auch! / Sei nett zu Ander’n, sie sind’s zu dir, / so wie du zu mir.
Sich-Be-Kriegen müsste niemals immer sein / Frieden kann in unsallen sein / Es wär so schön, niemand wär‘ allein / Du wirst seh’n, es wird super geh’n / es wär so schön, es würden alle versteh’n / Leben im Frieden ist wunderschön
Refrain 3: Gut ist, wenn wir Frieden schaffen, alle zusamm’n / Frieden auf der Welt wünscht sich jedermann / Doch manchmal ist es schwer, weil man’s nicht immer kann / Frieden ist das, was jeder braucht / Jeder will Frieden, du doch auch! / Wir wollen Frieden auf der Welt, / Frieden auf der We—–lt! (2x)
Refrain 4: Wünscht sich denn nicht jeder Frieden auf der Welt / Wünscht sich nicht jeder eine Welt, die ihm gefällt / Doch dafür bitten wir um Gottes Segen / Denn wir alle können was bewegen (2x)
Text Gemeinschaftsproduktion von Daniela Sauter de Beltré mit den Konfis der Stadtkirchengemeine Januar 2015
Liebe Konfis!
Erinnert Ihr Euch noch an unsere gemeinsame Konfi-Exkursion ins Schwarzwaldstadion in Freiburg zum Spiel des SC Freiburg gegen Hoffenheim?
Da wurde am Eingang ein Stadionmagazin verkauft mit der Überschrift: „So sehen Sieger aus!“
Sechs Tage zuvor hatte der SC in Berlin 2:0 gewonnen, gegen Hoffenheim mussten sich die „Sieger“ jedoch mit einem Unentschieden begnügen, dann folgten drei Niederlagen und gestern endlich wieder ein Sieg beim Heimspiel gegen Augsburg.
„So sehen Sieger aus!“
Sieger bist Du beim Fußball eigentlich nur, wenn Du gewinnst, wenn Du Deinen Gegner besiegst, oder anders gesagt: wenn Dein Gegner verliert. Das heißt: Sieger kann es letztlich nur geben, wenn es auch Verlierer gibt. Wenn die einen jubeln und die anderen geschlagen sind.
Nun kann man mit Recht sagen: Beim Sport gehört das nun mal dazu. Da kämpft man, um zu gewinnen, um besser zu sein als die anderen. Sport ist nun einmal ein Wettkampf, bei dem es, und darum weiß jeder, der dabei mitmacht, selbstverständlich Sieger und Besiegte gibt.
„So sehen Sieger aus!“
Ihr habt in Eurem Lied auch von „Siegern“ gesungen, die aber ganz anders aussehen als die auf dem Titelbild der Stadionszeitung, von Siegern, die sich in einer ganz wichtigen Hinsicht von diesen vorher genannten „Siegern“ unterscheiden: Nämlich dass sie erst dann „Sieger“ sind, wenn es keine „Verlierer“ mehr gibt.
Wie ich das meine? Ich werde ganz einfach den Gedanken Eures Liedes folgen.
Das Thema dieses Liedes, und das war ganz allein Eure Entscheidung, ist „Frieden“. Und ich bin schwer beeindruckt davon, welche Gedanken Ihr Euch dazu gemacht und dann auch noch in Worte gefasst, zu einem Song getextet habt.
Zunächst einmal habt Ihr Euch in einer Welt, die uns mit Angeboten, Mode-Trends, Vorgaben für ein glückliches Leben förmlich überhäuft, für etwas entschieden, das, wie Ihr mit dem ganzen Lied zum Ausdruck bringt, für Euch grundsätzlich von Bedeutung ist und sein soll für Eure Zukunft:
„Frieden auf der Welt ist uns wichtig.“
Weil „Frieden das ist, was jeder Mensch sich wünscht und was er braucht.“
Bei sich daheim genauso wie in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft, in unserem weltweiten Miteinander.
„Manchmal ist es schwer, weil man´s nicht immer kann,“ weil es Kräfte gibt in unserer Welt, die am Frieden nicht interessiert sind, sondern am Gegenteil! Oder weil wir auch selbst ganz andere Interessen haben.
Umso wichtiger ist es, deswegen nicht aufzugeben, nicht nachzulassen damit, den Weg des Friedens zu suchen und weiter zu gehen, auch wenn „unendlich lange Zeit vergeht, bis jeder wirklich jeden versteht“. Weiterzumachen, weil „es heißt: die Hoffnung stirbt niemals“.
Aber wie soll das gehen? Wie soll dem Frieden der Weg bereitet werden in unserer oft so friedlosen Welt?
Eure Antwort: „Wir wollen doch alle auf die Liebe bau´n.“
Und damit seid Ihr, sind wir in der Mitte der Botschaft Jesu angelangt. Das war unser zentrales Thema während des gesamten Konfi-Unterrichtes: Die Liebe.
Und ich bin, muss ich ehrlich sagen, beglückt darüber, dass Ihr das so in Euch aufgenommen habt, dass es zum Schluss von Euch selbst aus, also ohne mein Einmischen, in Eurem Lied zu diesem Gottesdienst zur Sprache gebracht wird:
Gottes Liebe zu uns, die uns zu verwandeln vermag, uns Mut, Kraft, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gibt, ja, die uns Mut macht, Neues zu wagen, auch auf die Gefahr hin, dabei Fehler zu machen, weil wir darauf vertrauen dürfen, dass Gottes Liebe größer ist als unsere Fehler und unser Versagen. Und zugleich auch unsere Liebe zu unseren Mitmenschen und zur Schöpfung Gottes, die ihrerseits uns selbst, unsere Mitmenschen, diese Welt zu verwandeln vermag. Ohne diese Liebe, die, wie Jesus lehrte, niemanden ausschließt, nicht einmal die Feinde, werden wir nie Frieden schaffen.
Eine ganz wichtige Feststellung, die Ihr getroffen habt:
„Wir wollen doch alle auf die Liebe bau´n.“
Ja, daran lasst uns miteinander festhalten und arbeiten, voller Hoffnung und Zuversicht.
Was wir dazu noch brauchen?
Um es abschließend noch einmal mit Euren Worten zu sagen:
„Doch dafür bitten wir um Gottes Segen, denn wir alle können was bewegen.“
Der Segen Gottes setzt und hält uns in Bewegung, um uns einzusetzen für eine Welt, in der es keine „Verlierer“, sondern nur noch „Sieger“ gibt.
Jesus hat es in der Bergpredigt einmal so ausgedrückt:
„Selig sind, die Frieden schaffen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
„So, liebe Konfis, so, liebe Gemeinde, so sehen Sieger aus!“
Und wir dürfen zu ihnen gehören. Gott sei Dank!